Foto des Monats: mystischer Waldgeist
Wer schaut denn da hinter dem Baum hervor? Ein Hattifnatt aus dem Mumintal hat sich dort wohl verirrt. Das Foto des Monats stammt von Carsten Albers und wurde am Juojärvi in der Nähe von Kuopio aufgenommen.
Wer kennt sie nicht, die Geschichten von Tove Jansson mit den Mumins. Die Muminfamilie, zu der Muminmamma, Muminpappa und der Mumintroll gehören, wohnt mit all ihren Freunden im Mumintal. Es ist ein friedvolles, abgeschiedenes Tal weit ab vom Trubel der Welt. Das Tal wird von den Einsamen Bergen einerseits und dem Meer andererseits abgegrenzt. Das wichtigste Gebäude im Mumintal ist das markante Muminhaus.
Eine bunte Gesellschaft
Die liebenswerten Figuren der Mumingeschichten sind so vielschichtig und bunt wie das Leben:
Muminpappa liebt das Meer, den Sturm und Abenteuer, sein Kennzeichen ist der schwarze Zylinderhut. Er ist ein begnadeter Geschichtenerzähler und arbeitet auch schon an seinen eigenen Memoiren.
Muminmamma ist zwar die Frau von Muminpappa und die Mutter von Mumintroll, aber in ihrem Haus finden allerlei andere Geschöpfe Unterschlupf. Vielleicht hat gerade diese große Sippe aus ihr die beste „Problemlöserin für allerlei Situationen“ gemacht. Ihre Umarmung ist die schönste auf der Welt und alle lieben ihre Himbeermarmelade. Sie ist immer mit einer gestreiften Schürze und einer Handtasche ausgestattet.
Mumintroll, wohnt im obersten Stockwerk des Muminhauses, aus seinem Fenster hängt eine Strickleiter heraus. Er bewundert den klugen Snufkin und geht gerne mit ihm zum Angeln. Manchmal gewinnt man den Eindruck, dass Mumin in Snorkfräulein verliebt ist, was er allerdings nie zugeben würde.
Die rastlosen Wanderer im Mumintal
Neben vielen anderen Figuren gibt es auch die seltsamen Hattifnatten (Hattivatit), die immer einförmig in Massen auftreten und nichts Gutes verheißen. Es sind unheimliche Wesen, die immerzu Richtung Horizont unterwegs sind und immer nur an ein weit entferntes Ziel denken. Sie sind weiß bis grau gefärbt und ihre Hände ragen direkt aus einem Körper heraus, der an den Fuß eines Pilzes erinnert. Die Hattifnatten wachsen aus kleinen weißen Samen, jedoch nur dann, wenn die Samen am Mittsommerabend ausgesät werden. Bei Gewitter werden sie elektrisch aufgeladen.
„Sie sprechen nicht und sie interessieren sich für niemanden. Sie wandern immerzu herum, wedeln mit ihren Händen und starren in Richtung Horizont. Muminpappa sagt, dass sie nie das Ziel erreichen, das sie ansteuern und sehnen sich stets nach einem entlegenen Ort…“
Einmal im Jahr treffen sich alle Hattifnatten auf einer einsamen Insel, die sich weit draußen auf dem großen Ozean befindet. Das Treffen findet immer im Juni statt, obwohl niemand weiß, warum sie sich überhaupt treffen, denn sie können weder sprechen noch hören.
Die Geschichten über die Mumins faszinieren Jung und Alt schon seit vielen Jahrzehnten. Sie sind als Bücher und als Comicstrips erschienen, die Tove gemeinsam mit ihrem Bruder Lars Jansson geschrieben und gezeichnet hat. Der Comic-Strip wurde später in 120 Zeitungen in 40 Ländern veröffentlicht und ist damit bis heute die erfolgreichste finnische Comicserie.