Nordische Literaturtage im Literaturhaus Hamburg

Autorinnen und Autoren aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden stellen sich wieder mit ihren aktuellen Titeln auf den 18. Nordischen Literaturtagen vor.

Das diesjährige Motto lautet Beziehungsweisen: „Mit Distanz, Nähe und Verbundenheit haben wir uns im vergangenen Jahr intensiver beschäftigt als je zuvor. Menschsein entsteht aus Beziehungen – Beziehungen zu anderen, zu uns selbst, zur Natur, zu Grenzen und gesellschaftlichen Konventionen. Zur Sprache gebracht werden Beziehungen auf unterschiedlichste Weisen in den Texten der verheißungsvollen neuen und bereits etablierten Autorinnen und Autoren, die zu den 18. Nordischen Literaturtagen vom 21. bis 25.11. und am 3.12.2021 eingeladen sind.“

Finnland ist dieses Jahr durch den finnisch-kosovarischen Autor Pajtim Statovci, die Dichterin Pauliina Haasjoki sowie den mehrfach ausgezeichneten Autor Olli Jalonen vertreten. Die Veranstaltungen im Literaturhaus sind vor Ort und im Livestream erlebbar. Die Lesung mit Olli Jalonen findet am 3.12.2021 um 19.30 Uhr in der Finnischen Seemannskirche statt.

 

Veranstaltungen mit Autorinnen und Autoren aus Finnland:

 

24.11.2021  18.30 Uhr  Literaturhaus Hamburg

Pajtim Statovci (FI)

Pajtim Statovci, Foto: Anniliina Lassila

Moderation: Stefan Moster

Deutsche Lesung: Julian Greis

Pajtim Statovci zählt zu den international erfolgreichsten Autoren Finnlands. Seine Bücher sind in mehr als 15 Sprachen übersetzt worden. Neben vielen internationalen Preisen und Nominierungen erhielt er 2019 den Finlandia Preis für seinen Roman Bolla.

Bei der Lesung stellt er mit dem Moderator Stefan Moster, der zugleich auch der Übersetzer ist, seinen Roman „Grenzgänge“ (Luchterhand, Originaltitel: Tiranan sydän) vor.

Statovci kam als Zweijähriger mit seiner Familie aus dem Kosovo nach Finnland. Sein Roman Grenzgänge ist eine atemberaubende Reise des jungen Protagonisten Bujar durch die Länder Europas und die Facetten des menschlichen Wesens. Was muss ein Mensch alles aufgeben, um zu sich selbst zu finden?

24.11.2021   21.00 Uhr   Literaturhaus Hamburg

Gastspiel Hafenlesung mit Pauliina Haasjoki (FI) und Athena Farrokhzad (SE)

Pauliina Haasjoki, Foto: Jonne Räsänen/Otava

Moderation: Annika Dorau und Nefeli Kavouras

„Die Hafenlesung ist eine vom Autor*innenkollektiv „foundintranslation“ organisierte unabhängige, mehrsprachige Lesereihe, die unterschiedliche Sprachen und Gattungen auf der Bühne vereint.“

Die Moderatorinnen sprechen mit den Dichterinnen über verschiedene Wege, Welten mit Mitteln der Dichtung zu erkunden. Pauliina Haasjoki ist eine Dichterin und Philosophiedozentin, die bisher acht Gedichtsammlungen veröffentlicht hat. Haasjokis Gedichte können als nachdenklich und philosophisch bezeichnet werden,  ihre Sprache ist klar, versehen mit einem fließenden syntaktischen Rhythmus. Einige der häufig auftauchenden Motive in ihren Gedichten sind Tiere, Pflanzen und Kosmologie.

24.11.2021   17.15 Uhr  Literaturhaus Hamburg

Großtaten des Übersetzens – über Sigrid Undset (NO), Amalie Skram (NO) und Volter Kilpi (FI)

Die Übersetzerinnen und Übersetzer Gabriele Haefs, Christel Hildebrandt und Stefan Moster stellen einige Kostbarkeiten der Literaturgeschichte vor. Dabei erfährt das Publikum viel über das Arbeiten an den jeweiligen Übersetzungsgroßprojekten. Stefan Moster überträgt die Trilogie von Volter Kilpi (1874-1939) aus dem Finnischen.

Der erste Band „Im Saal von Alastalo“ (mareverlag, Originaltitel: Alastalon salissa) wird im Kindlers Neuen Literatur Lexikon als »Eines der bedeutendsten Zeugnisse der modernen finnischen Literatur. (…) Ein modernes Epos von ganz persönlichem Gepräge« gepriesen.

„In Kilpis Prosa-Epos lädt der Gutsherr Alastalo die wichtigsten Männer der Schärengemeinde ein, um sie vom gemeinsamen Bau einer Dreimastbark zu überzeugen. Kilpis über tausendseitiges Opus magnum spielt an einem einzigen Nachmittag und ist eine großartige Charakterstudie der Menschen, die den Kosmos der finnischen Schären im 19. Jahrhundert bevölkerten. Vor allem aber ist der Roman ein überwältigendes Sprachkunstwerk, das einen unvergleichlichen Sog entwickelt und durch Stefan Mosters Übersetzungsgroßtat endlich der deutschen Leserschaft zugänglich wird.“ (mareverlag)

Das Literaturhaus lädt Übersetzerinnen und Übersetzer vor der Veranstaltung auf einen Kaffee und zum Austausch ein. Anmeldung unter: nordische@literaturhaus-hamburg.de

 

3.12.2021   19.30 Uhr    Finnische Seemannskirche, Ditmar-Koel-Str. 6

Olli Jalonen, Foto: Pekka Nieminen/Otava

Olli Jalonen (FI)

Moderation und deutsche Lesung: Stefan Moster

Jalonen promovierte 2006 an der Universität Tampere im Fach Philosophie. Er war u.a. als Journalist und Forscher tätig und hat in Finnland, Schweden und Irland gelebt. Jalonen ist mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet worden, u.a. zweifach mit dem Finlandia Preis.

Sein Roman „Die Himmelskugel“ (mareverlag, Originaltitel: Taivaanpallo, Übersetzung: Stefan Moster) stellt den Kampf zwischen der Wissenschaft und der Religion im Vorfeld der Aufklärung dar. Der Weg des wissbegierigen Protagonisten Angus führt ihn als blinden Passagier von der Insel St. Helena nach London des 17. Jahrhunderts, wo er den Sternenforscher Edmond Halley kennen lernt.

 

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Literaturhaus Hamburg