3 Monate in Helsinki

Elina lebt und leistet ihren sozialen Freiwilligendienst seit August in Helsinki. In ihrem aktuellen Blogbeitrag berichtet sie über ihren Ausflug nach Tallinn und über interessante Veranstaltungen in der Deutschen Schule Helsinki:

Nun bin ich schon 3 Monate in Helsinki. Wow, die Zeit verging bis jetzt wirklich sehr schnell. Ich konnte in der letzten Zeit so viel Neues sehen und entdecken. Allein der Oktober war ein erlebnisreicher Monat.

 Altstadt mit Flair

Am ersten Oktoberwochenende habe ich mit meinen beiden Mitfreiwilligen, Charlotte und David einen Tagestrip nach Tallinn unternommen. Um 9:00 Uhr fuhr unser Schiff los. Nach einer Fahrt von 2 Stunden waren wir um 11:00 Uhr in Tallinn und hatten bis 17:30 Uhr Zeit, die Stadt zu erkunden. Besonders die Altstadt konnte mich mit ihren schönen Häusern sehr begeistern.

Wir haben den Tag größtenteils damit verbracht, dort hinzulaufen, wohin uns die Wege gerade so hinführten und haben von der Stadt einen wirklich guten Einblick erhalten. Tallinn ist sehr schön, doch ich habe direkt gemerkt, dass mir Helsinki viel mehr gefällt. Helsinki hat für mich das gewisse Etwas. Obwohl Helsinki eine Großstadt ist, hat die Stadt eine ruhige Atmosphäre, dazu noch etwas Eigenes an sich und auch wenn im Zentrum alles so weit voneinander entfernt zu sein scheint, ist doch alles ganz nah – dazu später mehr.

Tallinn konnte mich währenddessen größtenteils nur mit der Altstadt begeistern. Rund um die Altstadt herum habe ich in Tallinn keine wirkliche Besonderheit der Stadt mehr gefunden, sondern hätte mich auch in jeder anderen beliebigen Stadt befinden können. Nichtsdestotrotz hatte ich in Tallinn einen sehr schönen Tag und einen Ausflug ist es auf jeden Fall wert, denn Tallinn hat auch schöne Orte zu bieten!

David, ich und Charlotte vor der Alexander-Newski-Kathedrale in Tallinn

Auf dem Weg zurück nach Helsinki hatten wir zusammen nicht nur unseren Spaß auf der Tanzfläche mit Livemusik einer Band. Charlotte und ich hatten sogar das Glück, eine Sternschnuppe zu sehen, als wir oben auf dem Deck des Schiffes waren. Ein wirklicher lustiger Augenblick. Während David sich mit uns unterhielt und uns dabei ansah, haben Charlotte und ich zufällig gleichzeitig den Sternenhimmel für einen kurzen Moment betrachtet, wobei uns beiden die Sternschnuppe direkt in den Blick fiel.

Herbstferien: Zeit für Sightseeing

Olympiastadion in Helsinki

Die Herbstferien Mitte Oktober verschafften mir die Möglichkeit, noch mehr von Helsinki zu sehen und neue Eindrücke zu erhalten. Charlotte und ich haben die Zeit genutzt und sind viel spazieren gegangen, sei es in der Innenstadt oder weiter außerhalb des Zentrums. Vom Stadtteil Kamppi aus sind wir zum Stadtteil Töölö spaziert. Es ist kein langer Fußweg. Auf dem Weg sind wir an der Felsenkirche (Temppeliaukion Kirkko) und am finnischen Nationalmuseum (Suomen kansallismuseo) vorbeigelaufen, bis wir an unserem Ziel, dem Olympiastadion, angekommen sind.

Die Töölö-Bucht im herbstlichen Sonnenschein

In der Nähe des Olympiastadions befindet sich die Bucht Töölönlahti – unbedingt einen Spaziergang wert! Besonders bei gutem Wetter mit blauem Himmel und Sonnenschein ist es besonders schön, einmal rundherum zu laufen. Charlotte und ich haben unseren Spaziergang dort sehr genossen, so dass wir das in den Herbstferien öfters umgesetzt haben. Vom Töölönlahti aus hatten wir einen guten Blick auf die Spitze des Doms und der Hauptbahnhof war auch nur wenige Meter entfernt.  Wir haben bei unseren Spaziergängen des öfteren festgestellt, dass Helsinki und insbesondere das Zentrum für uns sehr groß erscheint, doch letztendlich alles sehr nah beieinander liegt.

Nach unserem Spaziergang rund um die Bucht Töölönlahti haben wir uns einen Besuch in der Zentralbibliothek Oodi erlaubt. Ein sehr faszinierendes Gebäude, von außen als auch von innen. Von außen ist das Gebäude ein absoluter Hingucker – von innen ist es sehr schön und modern eingerichtet mit vielen gemütlichen Rückzugsorten, welche von Studierenden sowie Schülern zum Lernen und Arbeiten genutzt werden.

Halloween und andere Feierlichkeiten

In der Schule drehte sich im Oktober alles rund um Halloween. Es wurde aber nicht nur Halloween, sondern auch der Tag der Deutschen Einheit sowie der österreichische Nationalfeiertag gefeiert, weshalb für das gesamte Kollegium der Schule im Lehrerzimmer Kaffee und tolle Leckereien bereitgestellt wurden.

In der Nachmittagsbetreuung stand die Halloween-Party für Ende Oktober auf dem Plan, welche von uns Nabe-Betreuern Jahrgangsweise seit Anfang Oktober geplant wurde. Ich persönlich habe Halloween noch nie wirklich gefeiert und bin auch eigentlich kein großer Fan davon. Eine Halloween-Party war für mich auf jeden Fall neu, vor allem auch, dass Halloween in der Schule „gefeiert“ wird, aber für die Kinder war es auf jeden Fall ein schönes Erlebnis und das habe ich gerne mit angesehen. Zwei Wochen vor der Halloween-Party waren die Kinder schon super aufgeregt und konnten Halloween kaum mehr abwarten, denn die Schülervertretung hat den Schüler*innen zusätzlich zu unserer Halloween-Party das Angebot bereitgestellt, sich ebenfalls am Vormittag zu verkleiden. Ein wirklich schöner Anblick, viele verschiedene und schöne Kostüme. Aber nicht nur bei den Kindern, denn auch viele Lehrer*innen kamen verkleidet in die Schule, was bei den Kindern sehr gut ankam und sie dabei viel Spaß hatten.

Nicht nur der Vormittag war geprägt von Spaß und strahlenden Gesichtern, die stolz ihre Kostüme präsentierten und in die Rollen ihrer Kostüme geschlüpft sind. Auch am Nachmittag, als die richtige Halloween Party startete, gab es in der Nabe ein tolles Angebot an Aktivitäten für die Kinder. In meinem Jahrgang starteten wir nach dem Välipala, bei dem es als Besonderheit für Halloween Hotdogs gab, mit einer Modenschau. Diejenigen, die wollten, konnten ihr Outfit bei laufender Musik vor dem jubelndem und applaudierendem Publikum präsentieren. Nach der Modenschau gab es für die Kinder vier zusätzliche Angebote, wie eine Disco, eine Station zum Basteln, eine Schmink- und Nagellackstation, sowie auch Spiele für draußen.

In der Vorbereitung habe ich die Zeit genutzt, um schöne Türschilder für die jeweiligen Aktivitäten zu malen, die noch viele Jahre erhalten bleiben sollen. Die Kinder waren von meinen Plakaten sehr begeistert, was mich wirklich sehr gefreut hat. Ich habe von den Kindern für meine Plakate sehr viel Lob erhalten – mir wurde aber auch öfters die Frage gestellt, ob ich die Plakate wirklich gemalt oder nicht doch eher ausgedruckt habe.

Bei der Halloween-Party war ich die ganze Zeit bei der Schmink- und Nagellackstation tätig, in der ich fast die ganze Zeit Nägel in verschiedenen Farben lackiert habe. Die Kinder hatten mit einer Stempelkarte das Vergnügen, die einzelnen Aktivitäten zu besuchen. Wenn sie an mindestens drei Angeboten teilgenommen haben, gab es am Ende des Tages eine Belohnung mit leckeren Halloween Süßigkeiten. Eine gelungene Party, das war es auf jeden Fall! Die Kinder als auch wir Betreuer hatten unseren Spaß und konnten die Halloween Party voll und ganz genießen.

Ich freue mich schon sehr auf die kommende Zeit in der Nachmittagsbetreuung. Das nächste Event ist die Weihnachtsfeier und die Zeit bis dahin wird sicherlich zu allerlei Weihnachtsbasteleien ausgenutzt. Seit September bin ich schon in Weihnachtsstimmung und auf die kommende Winter- und Weihnachtszeit sehr gespannt.

Ich freue mich, gerade jetzt in Helsinki sein zu dürfen, da es immer ein zusätzlicher Traum von mir war, den Winter in Finnland zu verbringen. Ich hoffe jetzt schon täglich, dass es in der kommenden Zeit schneien wird. Ich denke, dass es dafür leider noch etwas zu früh bzw. zu warm ist, auch wenn wir teilweise schon Tage mit -2 Grad gehabt haben. Aber die Temperaturen steigen dann ab und zu wieder auf 6 – 9 Grad, was natürlich viel zu warm für Schnee ist, doch die Hoffnung stirbt zuletzt 🙂

 

Elina

 

Fortsetzung folgt!

Frühere Blogbeiträge von Elina:

Abenteuer Freiwilligendienst

Mein erster Monat in Helsinki

Der Arbeitstag beginnt mit einem Sprint

Weitere Informationen:

Deutsche Schule Helsinki

Sozialer Friedensdienst Kassel

Beitragsbild oben: Ich vor der Bibliothek Oodi