Typisch finnisch: piparit und joulutortut
Weihnachten steht vor der Tür, aber noch ist Zeit, ein paar süße, typisch finnische Leckereien für die weihnachtliche Kaffeetafel zu backen. Allein der Duft der für das Weihnachtsgebäck typischen Gewürze wie Kardamom, Zimt und Nelken wecken schöne Erinnerungen an die Weihnachtszeit der Kindheit in Finnland.
Zu den traditionellen finnischen Weihnachtsleckereien gehören die köstlichen joulupiparkakut oder kurz piparit und joulutortut, die die Zeit bis Heiligabend versüßen. Der Name piparkakku kommt aus dem schwedischen pepparkaka, also Pfefferkuchen. In Deutschland kennt man Lebkuchen und Pfefferkuchen, die für besonders aromatische Dauergebäcke stehen, bei denen die verarbeiteten Gewürzmischungen eine zentrale Rolle spielen. Beide Begriffe sind eher regional geprägt, im süddeutschen Raum kennt man den Lebkuchen, im ostdeutschen Raum spricht man eher von Pfefferkuchen. Angeblich soll der Name Pfefferkuchen daher rühren, dass man früher – d.h. im Mittelalter – alle exotischen Gewürze unter dem Oberbegriff Pfeffer zusammenfasste. Wie dem auch sei, hier ein Rezept aus Mummis handgeschriebener Sammlung:
Joulupiparit
Zutaten
3 dl Zucker
4 EL dunklen Sirup
2 TL Kardamom
2 TL Zimt
2 TL gemahlene Nelken
225 g Butter oder Margarine
1 Ei
6-8 dl Weizenmehl
2 TL Soda
Zubereitung
- Zucker, Sirup und Gewürze in einen Kochtopf geben und unter ständigem Rühren kurz aufkochen.
- Den Herd auf kleine Stufe herunterstellen und die Butter in kleinen Stückchen hinzufügen. Kräftig rühren, damit eine gleichmäßige Masse entsteht. Vom Herd nehmen und etwa 30 Min. abkühlen lassen.
- Das Ei in die abgekühlte Mischung geben und gut durchrühren.
- Mehl und Soda miteinander vermischen und mit der Mischung per Hand verkneten, so dass ein fester Teig entsteht. Den Teig in Klarsichtfolie einwickeln und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Den Teig rechtzeitig vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, damit er sich leichter ausrollen lässt.
- Den Teig mit Hilfe von Mehl dünn ausrollen, am besten gleich auf das Backpapier, und Plätzchen mit verschiedenen Förmchen ausstechen. Die Teigreste entfernen und neu ausrollen.
- Das Backpapier mit den ausgestochenen Plätzchen – genügend Zwischenräume zum Aufgehen lassen – auf ein Backblech ziehen und bei 175°C Ober-/Unterhitze ca. 10 Min. auf der mittleren Schiene backen. Bei 200°C und 8 Min. werden sie krosser, aber auch dunkler. Das ist dann Geschmackssache. Den Backvorgang beobachten, damit sie nicht verbrennen.
- Nach dem Backen mit dem Backpapier vom Blech zum Abkühlen herunterziehen und die nächste Portion vorbereiten.
Die abgekühlten Plätzchen können mit Zuckerguss, Lebensmittelfarben, Dekoperlen usw. nach Belieben dekoriert werden. Am besten in einer großen Blechdose aufbewahren.
Backen ohne Stress
Für diejenigen, die nicht so viel Zeit zum Backen haben, sind Weihnachtstörtchen die perfekte Alternative:
Joulutortut
Zutaten
Für den Teig: TK-Blätterteig
Füllung: Pflaumenmus
Zum Bestreichen: Ei
Zubereitung
- Den aufgetauten Teig auf eine Dicke von etwa ½ cm ausrollen.
2. Quadrate von 8 x 8 cm ausschneiden. Die Quadrate auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen.
3. Die Ecken mit einem scharfen Messer oder einer Teigrolle in Richtung Mitte einschneiden.
4. Jede zweite Spitze in die Mitte legen und zusammenpressen. Die Törtchen mit aufgeschlagenem Ei bestreichen.
5. Etwas Pflaumenmus in die Mitte geben.
6. Bei 225°C ca. 10-15 Minuten backen.
7. Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.
Wie man verschiedene Formen hinbekommt, kann man z.B. in diesem Video sehen.
Für Nutella-Fans gibt es auch eine einfache Variante in Form von Weihnachtsbäumen, hier mit Video-Anleitung. Backen wie oben.
Lasst es euch schmecken – hyvää joulunodotusta!
Beitragsfoto oben: Visit Finland/Virpi Mikkonen