Foto des Monats: Saanatunturi

Das Foto des Monats Oktober stammt von Beate und zeigt den majestätischen Saanatunturi in Finnlands „Arm“ oder noch genauer im Daumen in der Nähe der finnisch-norwegischen Grenze. Dazu schreibt Beate folgendes:

Manches dauert bekanntlich etwas länger, bis es Realität wird. So auch diese Reise; denn der Wunsch entstand am Anfang der Pandemie durch das Auffinden eines „tollen Berges“ im Internet. Anfang September 2024 traten wir dann endlich unsere Reise gen Norden an mit Ziel Kilpisjärvi. Wir hofften auf einen goldenen Herbst und obendrein auf Nordlicht – aber die Wettervorhersage war furchtbar.

Als wir am vierten Reisetag endlich auf Kilpisjärvi zusteuerten, waren wir trotz bester Vorbereitung dennoch überrascht von der Größe des Saanatunturis – das war schon ein imposanter Koloss inmitten der Fjells.

Gleich am nächsten Morgen starteten wir zu unserer ersten Wanderung: Als erstes ging’s zum Tsahkaljärvi, dann weiter Richtung Saana. Dort entstand das erste beigefügte Foto – das Wetter war uns hold. Die Realität war reizvoller als alle Abbildungen: ein wilder Wolkenhimmel, goldene Birken, uralte Zwergbirken, armdicker großer Kriechwacholder – und mittendrin der Saanatunturi!

Das zweite Foto entstand vier Tage später, oberhalb des Ostufers des Tsahkaljärvi. Inzwischen hatten sich die niedrigen Blaubeersträucher rot gefärbt und bildeten eine wunderbare farbliche Ergänzung zum Gold der Birken. Auch wenn der Himmel relativ grau war, begeisterte uns dieser Anblick. Spontan fiel mir bei dieser Szenerie das Gedicht „Herbsttag“ von Rainer Maria Rilke ein:

 

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.

            Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,

            und auf den Fluren lass die Winde los.

            …

            Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.

            Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,

            wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben

            und wird in den Alleen hin und her

            unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Das Fazit unserer Reise:

die Landschaft ist umwerfend. Die Blicke nach Norwegen Richtung Lyngenfjord, die schier grenzenlosen Fjells inmitten von Bergketten, die unglaublich vielfältige Vegetation trotz der bereits arktischen Breiten sowie die herbstliche Farbenpracht sind eine echte Bereicherung für jeden Natur-liebhaber. Leider hat sich diese Schönheit mittlerweile herumgesprochen, so dass mehr Menschen unterwegs waren, als uns lieb sein konnte.

 

Text und Fotos: Beate Erwien-Schrotmann