Von Tonttus, Weihnachtswichteln und anderen Wesen
In der Vorweihnachtszeit sollte man stets auf der Hut sein: draußen vor den Fenstern halten sich die kleinen Helfer des Weihnachtsmannes auf und schreiben fleißig auf, wer artig gewesen ist und entsprechend am Heiligabend vom Weihnachtsmann mit Geschenken bedacht wird. Es ist die Zeit der kleinen joulutonttus – der Weihnachtswichtel!
Das finnische Wort tonttu kommt vom schwedischen tomte. In allen nordischen Ländern gab es einen tief verwurzelten Glauben an diverse Geister und Trolle, gute und weniger freundliche. Ursprünglich waren die tonttus kleine Wesen, die im Wald, aber auch in den Bauernhöfen hausten. Es gab z.B. die Saunatonttus, die Stalltonttus, die Scheunentonttus und natürlich die Haustonttus. Als Belohnung forderten sie etwas Essen, ein Wohnrecht und den letzten Aufguss in der Sauna.
Hüter des Hauses
Im 1789 erschienenen Werk Mythologia Fennica beschreibt Kristfrid Ganander, ein Theologe, Volkskundler und Philologe, den tonttu als einen Hüter des Hauses, der nachts aktiv ist und den die Bewohner ehren. Einige Quellen berichten, dass der erste, der die Feuerstelle des Hauses anzündet, d.h. der Erbauer des Hauses, nach seinem Tod zum Hüter des Hauses wird. Diese Geister musste man allerdings auch immer bei Laune halten, denn wenn sie verärgert waren, konnten sie das Haus verlassen und allerlei Schaden und Unglück anrichten. Es gibt kaum schriftliche Dokumente über die frühen Volksmythen, denn sie wurden meist mündlich überliefert und variierten auch regional sehr stark.
Die fleißigen Helfer des Weihnachtsmannes
Bis in die heutige Zeit haben sich nur die Weihnachtswichtel retten können. Als fleißige Helfer des Weihnachtsmannes am Korvatunturi stellen sie Spielzeug her, lesen und beantworten die Wunschzettel der Kinder und gehen dem schon betagten Weihnachtsmann, dem joulupukki, flink zur Hand. Am Heiligabend verteilen sie schließlich gemeinsam mit dem joulupukki die vielen Geschenke an die Kinder. Der joulupukki ist bekanntlich mit dem Rentierschlitten unterwegs, Rudolf mit der roten Nase voran. In Finnland wird er allerdings Petteri Punakuono genannt.
Mehr über das Leben der joulutonttus am Korvatunturi
Beitragsbild oben: Visit Finland/Kimmo Syväri