140 Jahre Deutsche Schule Helsinki

Elina ist seit August in Helsinki und leistet an der Deutschen Schule ihren Freiwilligendienst. In ihren Blogbeiträgen berichtet sie über ihre Erfahrungen in Finnland, diesmal geht es um den Tag zum 140. Jubiläum der Schule.

 Die Schule strahlt in blau-weiß

Am 18. November 2021 feierte die Deutsche Schule Helsinki ihr 140-jähriges Jubiläum. Ich habe mich schon viele Wochen vorher sehr auf das Jubiläum gefreut, da mir sowie auch meinen beiden Mitfreiwilligen, Charlotte und David, das kleine Geheimnis verraten
wurde, was für den Tag geplant ist.  Anlässlich des Jubiläums wurden viele blaue und weiße Luftballons sowie auch eine blau-weiße Fahnengirlande mit dem Logo der Schule und dem Aufdruck „140 Jahre“ bestellt.

Eine Woche vor dem Jubiläumstag haben wir Bufdis und Zivis mit den Vorbereitungen angefangen. Es war vorgesehen, dass jede Schülerin und jeder Schüler einen Luftballon zur Feier des Tages erhält. Für unsere 33 Klassen und ca. 700 SchülerInnen mussten die Luftballons Klassenweise abgezählt werden. Erst dachte ich, dass es bestimmt super lange dauern würde und hatte gar keine Lust, da ich dachte, dass ich mich bestimmt die ganze Zeit verzählen werde – dem war aber gar nicht so. Man muss sich den Spaß bei manchen Aufgaben nur suchen.

Charlotte, Fabian (Zivi) und ich haben die Aufgabe für die Verteilung der Luftballons übernommen und letztendlich brauchten wir gar nicht so lange, wie vorher gedacht. Die abgezählten Luftballons haben wir in Briefumschläge gepackt, die ich vorher für jede Klasse noch mit einer schönen Beschriftung verziert habe. Die Umschläge haben wir im Anschluss in das Sekretariat gebracht, wo sie von den jeweiligen Klassenlehrkräften abgeholt wurden.

Plan B gesucht

Natürlich waren die Luftballons nicht nur dafür da, um sie bei den SchülerInnen zu verteilen, sondern die Schule bzw. vor allem die Mensa sollten ebenso mit Luftballons dekoriert werden. Der Tag vor dem Jubiläumstag wurde von uns für die Dekoration der Mensa und dem Schulgebäude genutzt. Ich hatte an dem Tag Frühschicht und hatte somit die Aufgabe, 100 Ballons für die Mensa aufzupusten. 50 weiße und 50 blaue Luftballons. Dafür wurde extra eine elektrische Luftpumpe gekauft, die ich natürlich benutzen wollte, um nicht 100 Luftballons per Mund aufpusten zu müssen.

Nur… die elektrische Luftpumpe funktionierte irgendwie nicht bzw. sie hat die Luftballons nicht aufgepumpt. Erst hatte ich ein bisschen Panik, da die Luftpumpe extra neu gekauft wurde, ich sie als erste benutzt habe und dachte, dass ich sie irgendwie kaputt gemacht habe, was ich mir bei mir auch gut vorstellen konnte. Aber nein, die Luftpumpe war nicht kaputt, sie funktionierte einwandfrei, sie pumpte aus irgendeinem Grund nur nicht die Luftballons auf – Mist! Nach kurzer Zeit kamen auch schon ein paar Zivis dazu, somit war ich mit meinem Problemchen zum Glück nicht mehr ganz so alleine.

Wir brauchten nun einen Plan B, denn irgendwie mussten die Luftballons ja aufgepustet werden. Die Küchenchefin der Mensa half uns mit Hand-Luftpumpen aus, die leider auch nicht wirklich funktionierten und es super anstrengend war, die Ballons damit aufzupumpen. So viele Ballons mit dem Mund aufzupusten, wäre wirklich zu anstrengend gewesen. Also ist einer von unseren Zivis losgegangen und hat gute neue Hand-Luftpumpen gekauft, damit wir den Tag nicht nur mit dem Aufpumpen der Ballons beschäftigt sind, sondern natürlich auch noch dekorieren können. Durch das kleine Drama haben wir schon super viel Zeit verloren.

Den ganzen Vormittag über waren wir damit beschäftigt, die Luftballons für die Mensa aufzupumpen und sie in 5er Bündeln zusammenzubinden. Als ich ab 14:00 Uhr in der Nabe (Nachmittagsbetreuung) war, haben die Zivis die Mensa schön geschmückt. Die Fahnengirlanden und die Luftballons wurden überall in der Mensa aufgehängt, blau-weiße Luftschlangen verteilt und die Tische auch abwechselnd mit blauen und weißen Tischläufern und mit Luftschlangen dekoriert. Es sah alles wirklich super schön aus, da war das Problem vom Morgen schon längst vergessen – das Endergebnis konnte sich wirklich sehen lassen!

Nach meiner Zeit in der Nabe, bin ich mit Charlotte, die an dem Abend die Abendschicht übernahm, und David länger geblieben, um die Eingangshalle und das weitere Schulgebäude etwas zu schmücken, da wir es schön fanden, nicht nur in der Mensa, sondern auch im Schulgebäude verteilt Luftballons hängen zu haben. Die Dekoration aus der Mensa hat sich so im ganzen Schulgebäude ein wenig widergespiegelt.  Wichtig war uns vor allem, dass die Eingangshalle schön geschmückt ist, so dass die SchülerInnen sowie die LehrerInnen und weitere MitarbeiterInnen am Jubiläumstag mit schöner Dekoration direkt beim Betreten des Schulgebäudes begrüßt werden.

Wir drei haben über den Abend also weiter fleißig Luftballons aufgepumpt, bündelten zwei Luftballonketten und viele weitere 5er Bündel zusammen und haben diese in der Eingangshalle sowie im gesamten Treppenhaus aufgehängt. Es sah alles wirklich sehr schön aus und wir wussten, dass sich die Kinder darüber definitiv freuen werden.

Mit Schürze und Küchenhaube an die Arbeit

David und ich in der Mensa

Am Jubiläumstag selber waren David, ein anderer Zivi und ich eingeteilt, in der Mensa bzw. in der Küche auszuhelfen, da es an diesem besonderen Tag festliches Essen und für alle SchülerInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen und ein Karamellkuchenstück gab.

Da es durch die Vorbereitungen und die Verteilung der Kuchenstücke mehr Arbeit für das Küchenpersonal bedeutete, wurde Hilfe benötigt. Ich habe mich direkt bereiterklärt, in der Mensa auszuhelfen, da ich dadurch wieder die Möglichkeit ergattern konnte, viele neue Erfahrungen zu sammeln. Angefangen habe ich um 8:00 Uhr erstmal damit, die Tische in der Mensa fertig zu dekorieren. Als ich damit fertig war, hatte ich die große Ehre, eine Schürze und eine Küchenhaube anzuziehen, was ich ziemlich cool gefunden habe!

Dann ging es in der Küche los: erstmal gründlich Händewaschen, desinfizieren und natürlich Handschuhe anziehen, bevor es an die Arbeit ging. Meine Aufgabe war es, alle 700 Kuchenstücke, die geliefert wurden, einzeln aus dem Lieferkarton zu nehmen und auf ein Serviertablett zu platzieren. Die Aufgabe des Zivis neben mir war es, in jedes Kuchenstück ein kleines weißes Fähnchen, welches denselben Aufdruck wie die Fahnengirlande und die Luftballons hatte, hineinzustecken. Nach ca. 2 Stunden waren wir damit fertig und machten uns für unsere nächste Aufgabe bereit: die Kuchenstücke sollten verteilt werden.

Die Erste Essens-Schicht startete um 10:30 Uhr und die letzte so gegen 12:15 Uhr. Innerhalb dieser Zeit stand ich gemeinsam mit David in der großen Mensa und wir beide haben am Ende der beiden Essensausgaben gestanden und die Kuchenstücke verteilt.
Nachdem die Kinder sich an der Essensausgabe etwas zu Essen aufgefüllt hatten, konnten sie zu uns kommen und sich ein Kuchenstück abholen. Das Essen an der Essensausgabe holen sie sich selber, doch wenn es etwas Besonderes, wie Kuchen gibt, wird dies verteilt. Die Kuchenstücke waren abgezählt und für jeden war ein Stück vorgesehen, weshalb David und ich auch ganz genau darauf achten mussten, wer sich bei uns schon ein Stück Kuchen abgeholt hat und wer nicht. Es gab natürlich viele Kinder, die ein zweites haben wollten und des Öfteren probiert haben uns auszutricksen, um noch ein Kuchenstück zu bekommen – schon witzig, was den Kindern bei so etwas manchmal einfällt! Nach der letzten Essens-Schicht hieß es für uns Feierabend in der Mensa und wir hatten die Zeit, erstmal selber Mittag zu essen und unser Kuchenstück zu genießen.

Der Tag hat mir super viel Spaß gemacht. Ich hatte so viel Freude daran, einen Einblick in die Arbeit einer Küche zu erhalten und war auch wirklich sehr fasziniert. Zum einen fand ich es toll zu sehen, dass unser Küchenpersonal in einer tollen Gemeinschaft zusammen
arbeitet – es wurde zusätzlich die ganze Zeit Musik gehört, wodurch die Stimmung in der Küche einfach super war. Zum anderen war ich von der Art und Weise, wie und mit was für großen Küchengeräten das Essen für so viele Personen zubereitet wurde, sehr fasziniert und habe die Arbeit gerne mit angesehen. Ich habe durch die Arbeit am Jubiläumstag wieder sehr viel Neues dazu gelernt und hatte definitiv einen tollen Tag!

Elina

 

Frühere Blogbeiträge:

3 Monate in Helsinki

Der Arbeitstag beginnt mit einem Sprint

Mein erster Monat in Helsinki

Abenteuer Freiwilligendienst