Bei der sozialen Mobilität sind die Nordischen Länder vorne

Wenn es um soziale Aufstiegschancen geht, sind alle Nordischen Länder bestens aufgestellt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das World Economic Forum (WEF) vor Beginn seiner Jahrestagung in Davos vorstellte.

Unter der sozialen Mobilität versteht man die Veränderung der persönlichen Verhältnisse einer Person entweder nach oben oder nach unten im Verhältnis zu denen der Eltern. Je nach Perspektive sind es also einerseits die Möglichkeiten eines Kindes, ein besseres Leben als seine Eltern führen zu können.  Andererseits ist es der Einfluss des sozialen Umfelds eines Kindes auf seine Zukunft, d.h. eine relative soziale Mobilität. Indikatoren für eine erfolgreiche soziale Mobilität sind sehr vielfältig und sie reichen von der Gesundheit über Bildung bis hin zum Einkommen.

Einkommen als Maßstab nicht aussagekräftig

Historisch gesehen wurde die soziale Mobilität hauptsächlich durch einen Vergleich des Einkommens der Kinder mit dem ihrer Eltern bestimmt. Das Problem dieser Herangehensweise ist, dass sie auf Werten von vor Jahrzehnten basiert. Der WEF-Index hingegen fokussiert auf die Einflussfaktoren der relativen sozialen Mobilität anstelle der Ergebnisse. Solche sind politische Leitlinien, angewandte Methoden und strategisch funktionierende Institutionen.

Das WEF betrachtet fünf  zentrale Bereiche, die für gleiche Aufstiegschancen erforderlich sind: Gesundheit, Bildung, Technologie, Arbeitsbedingungen sowie Schutz und integrative Institutionen. Gemäß der Studie gibt es nur wenige Länder, die geeignete Voraussetzungen geschaffen haben, um soziale Mobilität zu fördern. Bei den meisten untersuchten Ländern hapert es an fairen Löhnen, sozialem  Schutz, zufriedenstellenden Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen.

Deutschland schneidet unter den G7-Ländern am besten ab und liegt auf Rang 11 von 82 untersuchten Ländern. Die Plätze 1 – 5 belegen Dänemark, Norwegen, Finnland, Schweden und Island.

WEF-Gründer Klaus Schwab sagte: „Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen von Ungleichheit sind tiefgreifend und weitreichend“, und nannte als Beispiele dafür unter anderem ein wachsendes Gefühl der Ungerechtigkeit, des Verlustes der Identität und der menschlichen Würde, sinkendes Vertrauen in Institutionen sowie Erosion der gemeinsamen gesellschaftlichen Grundlage.  „Wirtschaft und Regierung müssen darauf mit gemeinsamen Anstrengungen antworten, um neue Wege für die sozioökonomische Mobilität zu finden und sicherzustellen, dass jedes Individuum faire Erfolgschancen hat.“

The Global Social Mobility Index (auf Englisch)

Quelle: www.weforum.org

Foto: Team Finland/Emilia Kangasluoma

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