Pandemie fördert Verkauf von Literatur

Wie in vielen anderen Ländern, so ist der Bücherabsatz während des Lockdowns in Finnland deutlich gestiegen. Für den Anstieg ist in erster Linie die Nachfrage nach E-Books und Hörbüchern verantwortlich.

Die großen Gewinner waren Hörbücher, deren Beliebtheit schon seit einigen Jahren zunimmt. In 2020 hat sich ihr Verkauf im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Obwohl viele Finnen coronabedingt im Homeoffice gearbeitet haben und somit die Überbrückung der Bahn- oder Busfahrten zur Arbeit durch Bücher hören entfiel, haben viele angefangen, draußen zu joggen oder zu walken und dabei statt Musik einem Hörbuch zu lauschen. Der Anteil von Hörbüchern am Gesamtabsatz von Literatur beträgt bereits ein Fünftel.

Den allergrößten Sprung haben allerdings E-Books gemacht: ihr Absatz stieg um mehr als 80 Prozent. Eine Erklärung für den enormen Erfolg findet man vermutlich in den immer häufiger benutzten Aboverträgen für Hörbücher, die auch den Zugang zu einer E-Bibliothek beinhalten. Wenn das Wechseln zwischen den verschiedenen Formaten innerhalb der Anwendung einfach möglich ist, fördert es natürlich die Nutzung des großen Angebots.

Humor und Spannung beliebt

Die finnischen Bestseller in 2020 waren Miika Nousiainen (Pintaremontti, „Facelift“, Otava), ein humoristischer Beziehungsroman, die Autofiktion von Antti Holma (Kaikki elämästä(ni), Otava) sowie der seit Jahren sehr beliebte Thriller-Autor Ilkka Remes (Kotkanpesä, WSOY).

Bei Kinderbüchern lagen wieder die beliebten Autoren Mauri Kunnas (Joulupukin joululoma, Otava) sowie das Autorenehepaar Aino Havukainen und Sami Toivonen (Tatu ja Patu – Kovaa menoa kiskoilla, Otava) vorne. Wenn man sämtliche Buchformate zusammenrechnet, hatte allerdings das bereits 2013 erschienene Kinderbuch Heinähattu, Vilttitossu ja ärhäkkä koululainen (Tammi) die Nase vorn, das vorwiegend als Hörbuch verkauft wurde. Anfang des Jahres erschien ein nach dem Buch gedrehter Kinderfilm.

Quelle:

FILI – Finnish Literature Exchange