Die Knutsböcke – eine alte Tradition in Südwestfinnland

Am 13. Januar verkleiden sich die Kinder und laufen von Haus zu Haus, singen Lieder und bekommen dafür Süßigkeiten zur Belohnung. Traditionell wurde an diesem Tag der Weihnachtsbaum geplündert und aus der Wohnung entfernt.

Kleine „nuuttipukkis“ aus den 1950er Jahren, Foto: Museo Uusikaupunki, CC NY 4.0

Nach alten Gesetzen beendete der St. Knuts-Tag den 20 Tage währenden Weihnachtsfrieden. Die Tradition des Knutsbocks bzw. nuuttipukki auf Finnisch kommt ursprünglich aus Schweden und es waren junge Männer, die als Knutsböcke verkleidet von Haus zu Haus zogen. Die Verkleidung bestand aus einem alten Pelz, einer Maske und Hörnern. Sie forderten lauthals Bier oder Essen, das von Weihnachten übriggeblieben war. Man konnte sich auch für einen kleinen Geldbetrag freikaufen. Die wilden Knutsböcke waren zwar ein wenig unheimlich, aber man ließ sie dennoch ins Haus. Falls sie nämlich mit leeren Händen davon ziehen mussten, konnten sie auch Schaden anrichten.

Später änderte sich die Tradition in ein Kinderereignis, bei dem die verkleideten Kinder ein Lied vortrugen und dafür mit Süßigkeiten belohnt wurden. Heute ist die Tradition, die ein wenig den Osterhexen ähnelt, mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. In einigen Gegenden insbesondere in Westfinnland wird sie jedoch wieder neu belebt und ist auch in der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes aufgeführt.

 

Weitere Informationen

Uusikaupunki

Museum Uusikaupunki (auf Finnisch)

Beitragsfoto oben: Straßenbild aus Uusikaupunki Ende des 19. Jahrhunderts, Museo Uusikaupunki, CC NY 2.0