Finnland zeigt Flagge – für Tove Jansson

Die bekannte Schriftstellerin und Künstlerin Tove Jansson (1914-2001) bekommt ihren eigenen Gedenktag: am Sonntag wehen zum ersten Mal in ganz Finnland die Flaggen für Tove Jansson und die finnische Kunst.

International ist Tove Jansson in erster Linie für die Mumins bekannt. Sie war jedoch eine sehr vielseitig begabte Künstlerin, deshalb bekam der Gedenktag auch den Zusatz „Tag der finnischen Kunst“. In der Begründung des Innenministeriums für die allgemeine Beflaggung am 9. August, dem Geburtstag von Tove Jansson heißt es: „Tove Janssson ist eine bedeutende und international anerkannte bildende Künstlerin und Schriftstellerin. Ihre Werke sind in mehr als 50 Sprachen übersetzt worden. Obwohl Jansson hauptsächlich durch ihre Mumin-Bücher bekannt ist, war sie auch eine geschätzte bildende Künstlerin und Illustratorin. Viele ihrer Werke thematisieren die Stellung von Minderheiten sowie das Erfahren und Akzeptieren des Andersseins.“

Empfehlung des Innenministeriums

Zunächst handelt es sich nur um eine Empfehlung zur allgemeinen Beflaggung. Das Innenministerium beobachtet das Verhalten der Bevölkerung hinsichtlich der Beflaggung. Wenn eine allgemeine Akzeptanz erkennbar ist, wird der Tag in den offiziellen Kalender aufgenommen und zu einem jährlichen Beflaggungstag erklärt. Die Entscheidung liegt also bei den in Finnland lebenden Menschen. Ähnlich wurde auch z.B. bei den Gedenktagen von Jean Sibelius und Minna Canth verfahren.

Es gibt sieben offizielle Beflaggungstage in Finnland, dazu gehören u.a. der Nationalfeiertag sowie der Mutter- und Vatertag. Darüber hinaus gibt es 12 weitere, themenbezogene Beflaggungstage. Solche sind z.B. der Aleksis Kivi-Tag bzw. der Tag der finnischen Literatur sowie der Minna Canth-Tag bzw. der Tag der Gleichstellung.

Wer war Tove Jansson?

Tove Jansson stammte aus einer Künstlerfamilie, ihr Vater war der  finnlandschwedische Bildhauer Viktor Jansson und die Mutter die schwedische Grafikerin Signe Hammarsten-Jansson.  Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Tove Jansson in Helsinki, war aber auch sehr oft bei der mütterlichen Verwandtschaft in Schweden zu Gast.  Das Sommerhaus der Familie Hammarsten war die Villa Ängsmarn auf der Insel Blidö in der Nähe von Stockholm.  Dort verbrachte Tove Jansson die Sommerferien ihrer Kindheit und man sagt, dass die alte Holzvilla und das grüne Tal ringsherum Vorbilder für das spätere Muminhaus mit seinen Türmchen und verschachtelten Räumen und das  Mumintal waren.

Es ist auch ziemlich offensichtlich, dass die Muminfamilie eine große Ähnlichkeit mit der eigenen Familie von Tove Jansson hat. Sie waren vom Lebensstil her sehr unkonventionell, lebten naturverbunden und sehr tolerant anderen Menschen und Lebensweisen gegenüber und liebten das Essen der Mutter. Die Mumin-Geschichten haben eine sehr menschliche Botschaft und sind voller Weisheiten und Gedanken, die sich mit dem Leben und dem Lauf der Welt auseinandersetzen.

Tove Jansson starb 2001 in Helsinki im Alter von 86 Jahren. Sie hat in ihrem Leben viele Literaturpreise und Ehrungen erhalten, u.a. den Pro Finlandia –Orden und sie war Professorin ehrenhalber.  Aber die Popularität war für Tove Jansson nie wichtig, viel mehr bedeutete ihr das Verständnis und Wohlwollen der Nächsten und Gleichgesinnten, dafür hat sie ihre Kunst  erschaffen und vervollkommnet.

In den 1960er Jahren baute Tove Jansson gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Tuulikki Pietilä ein Sommerhaus auf Klovharu in den Schären von Pellinki. Foto:Juho Kuva/VisitFinland

 

Tove Jansson-Tag zum Mitfeiern

Quelle: yle.fi

Beitragsfoto: Finland Promotion Board