Nordisches Design trifft kenianische Handwerkskunst

In 2009 haben zwei finnische Designerinnen, Mari Martikainen und Minna Impiö, das Unternehmen Mifuko gegründet. Die Idee entstand im bunten Gewimmel eines kenianischen Marktes, auf dem viele Handwerkerinnen ihre kunstvoll angefertigten Produkte anbieten.

Foto: Mifuko

Die hohe Qualität der kunsthandwerklichen Produkte der kenianischen Frauen haben Minna und Mari beeindruckt. Bereits bei der Gründung des Unternehmens hatten die beiden Freundinnen ein klares Ziel vor Augen: nordisches Design-Knowhow und kenianische Handwerkskunst im Rahmen eines gewerblichen Betriebes so zu kombinieren, dass die in Kenia lebende Landbevölkerung direkt davon profitiert.

Produktion in Heimarbeit

Herzstück des Unternehmens sind die Mitarbeiterinnen, die sich in insgesamt 40 Gruppen unterteilen und organisieren, um den Arbeitsalltag zu meistern. Sogenannte Chairladies, die Köpfe hinter Mifuko, haben Mifuko Women Development CBO gegründet und fungieren als Gruppenleiterinnen.

„Wir machen es den Handwerkerinnen so leicht wie möglich mit uns zusammenzuarbeiten. Die Kunsthandwerkerinnen gehören Selbsthilfegruppen an, die ein wirtschaftliches und soziales Sicherheitsnetz für die Mitglieder bilden.“, erklärt eine der Chairladies. Notwendige Materialien und Werkzeuge werden an die jeweiligen Gruppen geliefert. Danach können die Entwürfe beispielsweise zu Holztieren als Anhänger geschnitzt oder zu Körben zu Hause geflochten werden, ohne Zeitdruck. Auch Kerzenhalter, Lampenschirme und Seifenschalen gehören zum Produktangebot des Unternehmens. Nach Fertigstellung wird die Ware dann in ein benachbartes Lager transportiert, um den Weg in unser Zuhause zu finden.

Sicheres Einkommen aus fairem Handel

Foto: Mifuko

Als Mitglied der World Fair Trade Organisation (WFTO) bietet Mifuko den Kunsthandwerkerinnen ein nachweisbares Einkommen aus fairem Handel. So haben die sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen Einfluss auf das gesamte Geschäftsmodell. Deshalb wurde festgelegt, dass ein angemessener Lebensstandard Nahrung, Wasser, Unterkunft, Bildung, Gesundheitsfürsorge, Transport, Kleidung sowie die Möglichkeit zum Sparen für unerwartete Ereignisse umfasst. Das Unternehmen garantiert existenzsichernden Lohn mit Hilfe der von der WFTO bereitgestellten Lohnskala (Living Wage Ladder). In der Praxis werden die Zahlungen für Mifuko-Aufträge jedoch gemeinsam mit der lokalen Gemeinschaft vereinbart.

Mifuko ist Suahili und bedeutet Tasche. Das Unternehmen stellt sicher, dass niemand mit leeren Taschen da steht.  Für die Handwerkerinnen bedeutet dies faire Bezahlung, Stärkung der Stellung in der Gesellschaft und weniger Abhängigkeit von der unvorhersehbaren Landwirtschaft als Einkommensquelle. Mittlerweile arbeiten mehr als 1300 Frauen in ländlichen Gebieten in Kenia, Tansania und Ghana und die Produkte werden in mehr als 30 Ländern verkauft. Die Vision des Unternehmens ist es, die Zahl der unterstützten Kunsthandwerkerinnen bis 2025 zu verdoppeln.

Die Kunsthandwerkerinnen sind in Gruppen organisiert, aber arbeiten zu Hause. Foto: Mifuko

 

 

 

Weitere Informationen

Mifuko

Produkte erhältlich z.B. in koti Ahrensburg

Beitragsfoto oben: Mifuko