Der Saunafrieden
Seit 1996 wird in Finnland am Tag der finnischen Sauna der Saunafrieden verkündet. In diesem Jahr herrscht zum ersten Mal auch in Deutschland der Saunafrieden!
Der finnische Saunaverein Saunaseura hat den Tag, der jedes Jahr am zweiten Samstag im Juni gefeiert wird, bereits in 1986 eingeführt. Der Ursprung der Verkündung des Saunafriedens liegt allerdings viel weiter zurück in der Zeit, als Finnland noch ein Teil des schwedischen Königreichs war. Magnus Birgersson, auch Magnus Ladulås genannt, war schwedischer König von 1275 bis 1290. Den Geschichtsbüchern zufolge lag der Zweck der Verkündung des Saunafriedens für Magnus I darin, die zu wild saunabadenden Finnen etwas zu bändigen. Der ursprüngliche Wortlaut ist leider nicht erhalten geblieben, aber die heutige, an die gegenwärtige Saunabenutzung angepasste Version stammt von Eero Välimäki, der Mitglied im Internationalen Rauchsaunaclub ist.
Die frei übersetzte Verkündung des Saunafriedens lautet:
Auch in diesem Jahr soll jedermann das Recht haben, in Ruhe in seiner Lieblingssauna zu baden.
Niemand soll in die Sauna mit vorgehaltenem Schwert eintreten, sondern unbekleidet, freundlich lächelnd und die Hand ausstreckend.
Meinungsverschiedenheiten, Streitigkeiten und Handys lässt man außerhalb der Hörweite draußen.
Weder lüsterne Gedanken, Neid noch Rachegefühle finden Platz in der Sauna.
Toleranz und eine offene Einstellung sind willkommen.
Durch nichts geht man so gerne wie durch die Tür einer geheizten Sauna.
Lasst uns auch in diesem Jahr gegenseitig und uns selbst den Saunafrieden gönnen.
Am 15. Juni wurde in diesem Jahr zum ersten Mal der Saunafrieden in Deutschland im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Saunawassermarathons in Travemünde verkündet. Der Saunaeimer mit Wasser aus dem See Pyhäjärvi bei Tampere wandert kreuz und quer durch ganz Deutschland von einer Veranstaltung zur anderen rund um das Thema finnische Sauna. Ziel ist der Internationale Saunakongress in Stuttgart im Oktober.
Quelle: Suomen Saunaseura
Weitere Informationen:
Beitragsfoto oben: Alexander Lembke
