Europäisches Festival des Debütromans

Auch in diesem Jahr steht das Literaturhaus Schleswig-Holstein für vier Tage ganz im Zeichen neuer europäischer Prosa. Vom 3. bis 6. Juni findet bereits zum 19. Mal das Europäische Festival des Debütromans statt.

14 Autoren und Autorinnen aus 14 europäischen Ländern kommen in hybrider Form im Literaturhaus zusammen, um ihre noch nicht übersetzten Debütromane der Öffentlichkeit und einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. In Vorträgen und Workshops gibt es die Gelegenheit, sich mit anderen Autoren sowie Lektoren und Förderern über das Problem der innereuropäischen Vermittlung neuer Literatur und den weiteren Werdegang nach dem ersten Roman auszutauschen. Das Festival bietet speziell der neuen Literatur kleinerer europäischer Sprachen ein Forum und regt neue Übersetzungsprojekte an.

Den Auftakt des Festivals bildet das Lesefest Teil 1 am Donnerstag, den 03. Juni 2021 ab 18 Uhr im Literaturhaus Schleswig-Holstein in Kiel. Das Lesefest Teil 2 findet am Freitag, den 04. Juni 2021 ab 18 Uhr ebenfalls im Literaturhaus statt. An beiden Lesefesten werden jeweils sieben Autorinnen und Autoren einen kurzen Ausschnitt ihres Romans in Originalsprache vortragen, danach lesen Jule Nero und Nils Aulike Passagen aus den deutschen Probeübersetzungen.

Milja Sarkola, Foto: Niklas Sandström

Finnland wird durch die finnlandschwedische Autorin Milja Sarkola vertreten sein. Als Autorin von Theaterstücken hat sie sich bereits einen Namen gemacht und wurde mehrfach mit Preisen bedacht. Im vergangenen Jahr ist ihr erster Roman „Mitt kapital“ (Mein Kapital) erschienen. Die Protagonistin des Romans ist eine Theaterautorin, die sich mit Honoraren, Anteilen aus Ticketeinnahmen und Künstlerstipendien eine solide Existenz aufgebaut hat, die sie auch durch Studienreisen und Residenzaufenthalte ins Ausland führen. Alles scheint also in bester Ordnung zu sein. Im Fokus des Romans „Mitt kapital“ steht das Thema Wohlstand, sowohl aus finanzieller als auch aus psychologischer Sicht. Insbesondere befasst sich die Autorin mit den Auswirkungen der finanziellen Situation auf die menschlichen Beziehungen.

Hier einige Pressestimmen:

„Sarkola ist es gelungen, das Thema in einer vielseitigen und aufschlussreichen Weise darzustellen. Trotz der Kürze – der Roman hat nur 165 Seiten – werden große, ewig aktuelle Fragen zur Macht des Kapitals behandelt. Anders als so oft, bleibt die Darstellung der Klassenunterschiede nicht nur oberflächlich.“

Marissa Mehr, Turun Sanomat

„Milja Sarkola besitzt die Gabe, direkt ins Innere des Menschen zu sehen. (…) Als Leser befasst man sich noch lange mit den im Roman angesprochenen Themen.“

Annaleena Jalava, Gloria

„Der Roman ist eine aufschlussreiche Satire über die materiellen Werte der Menschen von heute und gleichzeitig eine traurige Geschichte über die Angst, alles zu verlieren.  Je mehr man versucht, die Realität zu beherrschen, desto unbeherrschbarer wird sie. (…) Die zurückhaltende Form und lakonische  Ausdrucksweise passen elegant zum Thema.“

Silvia Hosseini, Image

 

Milja Sarkola liest am Donnerstag, den 3.6.2021 im Rahmen des 1. Teils des Lesefestes aus ihrem Roman „Mitt Kapital“ und ist per Videoübertragung dazugeschaltet.

Link zum Lesefest: https://literaturhaus-sh.de/programm/

Festival 2021 Programm

Weitere Informationen: Literaturhaus Schleswig-Holstein