Lübecks Partnerstadt Kotka aus der Luft betrachtet

Mitglieder des Vereins Ballonfreunde Nord haben im Oktober Lübecks Partnerstadt Kotka besucht. Neben Ballonfahrten über Kotka und Umgebung lag der Schwerpunkt der Reise auf Schulbesuchen, um den Schülerinnen und Schülern die faszinierende Welt des Ballonfahrens zu demonstrieren.

Anschaulicher Physikunterricht

Der Lübecker Ballonfahrer Felix Dickenberger, der zweite Vorsitzende des Vereins Ballonfreunde Nord e.V., war mit sechs weiteren Mitgliedern knapp eine Woche zu Gast in der Partnerstadt. Die in Lübeck ansässige Deutsch-Finnische Vereinigung e.V. hat dem Team Kontakte zu Schulen in Kotka vermittelt, so dass etwa 200 Kinder an den Vorführungen teilnehmen konnten. Mit Hilfe eines Modellballons wurden den Kindern die Physik eines Heißluftballons und die Geschichte des Ballonfahrens spielerisch und sehr anschaulich erklärt.

Zu diesem Zweck  verwendete das Team Modellballone, die genau wie die Originale funktionieren, aber nur 5 m hoch sind. Ein „richtiger“ Heißluftballon ist 25 bis 30 m hoch.  Die Kinder konnten dabei Fragen zur Technik, Navigation und der Physik stellen. Während der Präsentation hatten sie auch die Möglichkeit, in das Innere eines Ballons zu gehen, was natürlich besonders spannend war.

Bei diesen Besuchen wurden die Ballonfreunde von Jupp Hein unterstützt. Er führt bereits seit 20 Jahren ehrenamtlich Schulbesuche durch. Wöchentlich besucht er Schulen, Kindergärten und Altersheime. Dabei wirbt und sammelt er immer auch für die Stiftung Kinderherz.

Große Herausforderung sicher gemeistert

Zusätzlich zu den Besuchen in den Schulen konnten auch drei Ballonfahrten über Kotka und Umgebung durchgeführt werden. Bei diesen Fahrten stellten die Lage an der Küste und das Herbstwetter eine besondere Herausforderung dar. Das Gelände ist sehr anspruchsvoll, da die Stadt direkt an der Ostsee liegt und nur 70 km von Russland entfernt ist. „Man sollte sich tunlichst  nicht auf die Ostsee und nach Russland treiben lassen“, sagt der Pilot Dickenberger.

Einen Heißluftballon kann man nur indirekt steuern. Der Wind kann in unterschiedlichen Höhenlagen aus verschiedenen Richtungen wehen. Der Pilot kann also die Richtung des Ballons beeinflussen, indem er die Höhe ändert.

Auch für die Landung ist Finnland eine Herausforderung, denn dort gibt es hauptsächlich große Wälder, Seen und Moore. Die vom Menschen geschaffenen freien Flächen nehmen nur einen kleinen Teil ein. Diese Faktoren machten also jede Ballonfahrt zu einem kleinen Abenteuer.

Daher ist bei Ballonfahrten eine gute Vorbereitung mit Auswertung der Wetterdaten sehr wichtig. Bei diesen Fahrten wurde das Team von einem finnischen Ballonfahrer unterstützt. Dieser konnte mit seinem Fachwissen bei der Durchführung der Fahrten helfen und für eine sichere Landung sorgen. „Aus diesem Austausch hat sich eine Freundschaft entwickelt und wir hoffen, ihn in naher Zukunft in Lübeck begrüßen zu können“, sagt Dickenberger.

Viele Unterstützer

Das Team

Eine derartige Reise ist sehr kostspielig und mit großem Organisationsaufwand verbunden. Ohne die Hilfe von finanzieller und tatkräftiger Unterstützung von Unternehmen wie Finnlines und geo – die Luftwerker Robert Meyknecht e.K. sowie Organisationen wie die Deutsch-Finnische Vereinigung e.V. und die Ballonfreunde Nord e.V. wäre sie nicht realisierbar. Als Partnerstadt übernahm die Stadt Kotka außerdem einen Teil der Finanzierung und organisierte für das Team Museums- und Konzertbesuche.

Aber auch ohne das persönliche Engagement und die Begeisterung der Vereinsmitglieder für ihr Hobby wäre der Austausch im Rahmen der Städtepartnerschaft Lübeck – Kotka nicht zustande gekommen. Wir hoffen, dass sich die Zusammenarbeit der Ballonfahrer hüben wie drüben weiter etabliert!

 

Weitere Informationen

Interview mit Karl-Wolfgang Eschenburg: Wie die Reise zustande kam

Siftung Kinderherz

Finnlines

Geo – die Luftwerker 

Ballonfreunde Nord e.V.

Deutsch-Finnische Vereinigung e.V.

 

Alle Fotos: Ballonfreunde Nord e.V.