Mit dem richtigen Köder zum Erfolg

Eisangeln ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung in Finnland. Im Winter bieten die zugefrorenen Gewässer beste Voraussetzungen für gute Fangergebnisse. Für das Angeln mit einer Angelrute braucht man auch keine besondere Erlaubnis, denn es ist durch die in Finnland geltenden Jedermannsrechte abgedeckt.

Warm in Thermoanzug und Fellmütze eingepackt und mit einem Eisbohrer, Angelausrüstung, Hocker sowie warmen Getränken und Speisen ausgestattet begeben sich die Hobbyangler an sonnigen Wintertagen aufs Eis. Die Fische lassen meistens auch nicht lange auf sich warten. Sie werden durch das Licht und den Sauerstoff, die durch das frisch gebohrte Eisloch nach unten dringen, regelrecht angelockt. Aber, wie bei den meisten Tätigkeiten, ist das richtige Werkzeug eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg. Eine wahre Erfolgsstory ist der Weg eines finnischen Köders, des Wobblers von Rapala, auf die internationalen Märkte für Anglerbedarf.

Große Fische fressen kleine Fische

Alles begann im Jahr 1936, als Lauri Rapala (1905-1974), ein in bescheidenen Verhältnissen lebender finnischer Angler, eine wichtige Beobachtung machte: große Raubfische fressen kleine Fische, insbesondere verletzte kleine Fische. Die bewegen sich anders als die gesunden Fische in einem Schwarm: sie „eiern“ und taumeln hin und her.

Das Foto mit originalen Rapala-Wobblern stammt von unserem Mitglied, dem begeisterten Hobbyangler Carsten Albers.

Von seinem Ruderboot aus konnte er während seiner Angeltouren auf dem Päijänne-See beobachten, wie Raubfische in einen Schwarm von kleinen Fischen hineinstießen und immer auf diese leicht taumelnden Fische zielten. So bekam Lauri Rapala die Idee, einen Köder herzustellen, der diese Bewegung der verletzten Fische nachahmte. Mit einem Messer und einem Stück Schleifpapier formte er aus einem Korken einen Fisch. Aus dem Stanniol einer Schokoladentafel und geschmolzenen Fotonegativen formte er die Außenseite des Köders, des später nach ihm benannten Wobblers. Sein erster Wobbler existiert noch heute.

Viel Handarbeit

Es heißt, dass Lauri bis zu 300 kg Fisch an einem Tag mit seinem Spezialköder fing und die Kunde von seinem Angelerfolg machte schnell die Runde. So entstand sein kleines Familienunternehmen. Lauri Rapala hat jeden einzelnen Köder getestet, ob er auch die gewünschte Schwimmbewegung im Wasser macht. Noch heute werden Rapala-Köder von Hand abgestimmt und im Aquarium getestet, ob sie die von Rapala mittlerweile als Marke eingetragene Schwimmbewegung vollziehen, der große Fische nicht widerstehen können.

Aus einem bescheidenen Familienunternehmen wurde ein angesehener Player der internationalen Anglerszene. Heute verkauft das Unternehmen jährlich etwa 20 Mio. Köder in mehr als 140 Länder. Mit Rapala-Ködern sind über 600 Weltrekordfänge beim Angeln erzielt worden.

Quelle und weitere Informationen:

Rapala

 

Beitragsfoto oben: Visit Finland/Vastavalo