Reisebericht Teil 4: Stationen im Nordosten

Von Kokkola aus fahren wir nach Osten und ein bisschen nach Norden. Bis Suomussalmi sind es ungefähr 350 km. Dort finden jedes Jahr die Weltmeisterschaften im Beerenpflücken statt, diese Information habe ich von meinem Vater, der mir alle Artikel über Finnland, die er findet, schickt.  Suomussalmi ist offensichtlich der zentrale Ort für die Gegend. Der K-Markt ist ein kleines Warenhaus, in dem es so ziemlich alles gibt. An der Kasse sehe ich, dass man auch Punkte sammeln kann, dafür gibt es Mumin-Becher und  -Schalen zum halben Preis. Später erfahre ich, dass es drei Kategorien von K-Märkten gibt, K-City, K-Supermarkt und K-Markt und sie haben jeweils unterschiedliche Sammelangebote. Es ist schon später und wir würden gern in der Nähe auf dem Campingplatz bleiben, aber der hat leider schon geschlossen, so wie der Grilli an der Landstraße, an dem wir Pause gemacht haben.

Wir beschließen, bis zum Hossa-Nationalpark weiterzufahren, aber vorher gehen wir mit Nellie runter zum Seeufer. In der parkähnlichen Anlage dort spielen junge Leute Frisbee-Golf. Ein kleines Stück weiter liegen Boote im frühen Abendlicht.

Der Hossa-Nationalpark liegt sehr nahe an der russischen Grenze. Es gibt zwei Campingplätze in der Nähe, einen direkt am Besucherzentrum des Nationalparks. Die Beschreibung des anderen, der als erstes auf dem Weg liegt, klingt sehr nett und so fahren wir zum Hossan Luomo. Der Eindruck bestätigt sich. Es ist ein familiär geführter Platz. Wir stehen mit Blick auf den Hossa-Järvi und bekommen – nicht nur zum Frühstück – Besuch von Rentieren. Sobald Nellie sie entdeckt, werden sie verbellt, hier sind sie schon auf dem Weg zurück in den umliegenden Wald.

Die Boote am Ufer liegen morgens in einem zauberhaften Licht.

Wir fahren die 5 km zum Besucherzentrum mit den Fahrrädern und besorgen uns dort eine Karte vom Nationalpark. Die erste Wanderung am nächsten Tag führt uns über Hügel und durch alte Wälder, vorbei an Stromschnellen und durch Moore. Die Blätter der Moltebeeren erkenne ich inzwischen, sie sind aber schon braun und verwelkt. Ich würde so gern mal eine frische Beere sehen, das muss bis nächstes Jahr warten, die Erntezeit ist vorbei.

Am Abend gehen wir auf dem Campingplatz in die Sauna am Seeufer. Es gibt eine Seite für Männer und eine für Frauen, von 17 – 19 Uhr ist Sauna für alle, außerhalb dieser Zeiten kann man reservieren. Auf dem Foto ist die Frauenseite zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

Ich freue mich, dass ich mich auch ein bisschen unterhalten kann, nachdem ich mich geoutet habe, warum ich erst nichts gesagt habe außer kiitos. Der Blick aus der Sauna geht auf den See.

Am nächsten Tag sind wir bereit für die zweite Wanderung, 16 km um zwei Seen. Es öffnen sich wunderschöne Blicke.

 

Zum Abendessen bringen wir Pilze mit. Wir bleiben 5 Tage auf dem Campingplatz. Einmal gehe ich einem Rentier nach, das Richtung See verschwindet. An einem trüben Tag backe ich in der Holzküche in einem ziemlich alten Ofen einen kleinen Vorrat an Pulla, dem typisch finnischen Hefeteiggebäck.

 

 

 

 

 

 

 

Nach 5 Tagen ist es Zeit, weiter in den Norden zu fahren, wir kommen hierher bestimmt wieder.

Fortsetzung folgt!

Text und Fotos: Alexandra Mahler-Wings