Schüleraustausch Oldenburg – Juva
Im Dezember kam eine Gruppe von Oberstufenschülerinnen und -schülern des Gymnasiums von Juva im Rahmen einer Schulpartnerschaft mit dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium zu Besuch nach Oldenburg in Holstein. Hier der Bericht über das erste Kennenlernen und das umfangreiche Besuchsprogramm. Alle Teilnehmenden freuen sich schon sehr auf den Gegenbesuch in Juva Anfang Februar:
Schüleraustausch Finnland – Deutschland
Eine Begegnung zwischen Schülern und Schülerinnen der Q1 des Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Oldenburg in Holstein und des Juvan lukio aus Juva.
Als uns Q1-Schülern und Schülerinnen (Q1 = „Qualifikationsphase“: Schüler des 11. Jahrgangs, die im nächsten Jahr Abitur machen werden) vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium von unseren Lehrerinnen Sandra Mildenstein und Hannah Sweet die Möglichkeit gegeben wurde, an einem Schüleraustausch mit finnischen Schülern teilzunehmen, zögerten wir nicht, diese tolle Gelegenheit zu ergreifen, und meldeten uns an.
Der Austausch, der erste nach Jahren der Unterbrechung, findet mit Oberstufenschülern aus Juva, einer Gemeinde der Region Mikkeli, statt. Der finnische Besuch in Deutschland vom 12.12.2023 bis zum 19.12.2023 wird mit einem Besuch in Finnland vom 02.02.2024 bis zum 09.02.2024 erwidert. 16 Schüler und Schülerinnen auf deutscher Seite nahmen insgesamt 12 finnische Partner und Partnerinnen auf.
Begleitet wurden die Finnen von ihren beiden Lehrerinnen Marjo Arkio und Kati Saramäki, die die finnisch-deutschen Paare im Voraus, basierend auf gleichen und ähnlichen Interessen und Hobbys, zusammengestellt hatten. Mit großer Freude erfuhren wir dann, dass die Deutsch-Finnische Gesellschaft Schleswig-Holstein nicht nur bereit war, einen Teil unserer Reisekosten zu übernehmen, sondern uns auch auf diese interkulturelle Begegnung vorzubereiten. Dies führte dazu, dass wir am 23.11.2023 in der Schule Besuch von der ersten Vorsitzenden der Gesellschaft, Frau Sinemus-Ammermann, bekamen. Sie zeigte uns eine höchst interessante, umfangreiche Präsentation über Finnland, die Landschaft, die Sprache, die Menschen, Unterschiede zu Deutschland und wir nahmen Vieles an Wissen mit.
Erstes Kennenlernen und Schulbesuch
Da wir die Finnen erst nächsten Monat besuchen, beschreibt dieser Bericht den Besuch der Finnen in Deutschland und die gesammelten Erfahrungen. Das erste Treffen mit unseren Austauschschülern fand am Dienstag in unserer Mensa statt, wo wir ein Willkommensbuffet zusammengestellt hatten. Wir waren alle wirklich sehr aufgeregt und nervös, doch das änderte sich im Verlaufe des Nachmittags, da wir die Chance hatten, durch Spiele unsere Partner besser kennenzulernen.
Zwei Tage unseres Austausches fanden in der Schule selbst statt. Am Mittwoch wurden unsere Gäste von unserem Schulleiter mit einer tollen Rede begrüßt, danach haben wir ihnen auf einem Rundgang die Schule gezeigt. Es herrschte währenddessen auch reger Austausch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen unseren Schulsystemen und unseren Erfahrungen in der Oberstufe.
Neue Erfahrungen durch vielseitiges Besuchsprogramm
Ebenfalls am Mittwoch besuchten die Finnen alleine das Wallmuseum, am Abend gingen wir aber alle gemeinsam bowlen, was eine sehr spaßige Aktivität war und uns geholfen hat, uns gegenseitig noch besser kennenzulernen.
Besuch in Eutin bei der Kreispräsidentin Petra Kirner.
Dieser Austausch brachte aber nicht nur neue Erfahrungen für die Finnen hier in Deutschland, sondern ebenfalls für uns. Denn am Donnerstag fuhren wir nach Eutin, unsere Kreisstadt, und wurden dort im Kreishaus von Kreispräsidentin Petra Kirner empfangen. Sie erzählte uns von ihren Aufgaben und Verantwortungen und erläuterte die internen Abläufe im Kreishaus. Ein sehr interessanter und seltener Einblick für uns. Danach statteten wir dem Eutiner Schloss noch einen Besuch ab mit einer ebenfalls sehr interessanten Führung.
Ein zweiter Städtetrip als Gruppe fand am Freitag nach Lübeck statt. Die Fahrt nach Lübeck sowie auch am Tag zuvor nach Eutin eröffnete die Möglichkeit, den ÖPNV in Form von Bus und Bahn kennenzulernen. In Lübeck unternahm jeder Schüler mit seinem Partner eine individuelle Stadttour ‚auf eigene Faust’, um dann eine gemeinsame Führung im Hansemuseum zu erleben, die uns die geschichtliche und wirtschaftliche Verbindung unserer beider Länder vor Augen führte. Danach hatten wir noch Freizeit und da der Austausch knapp vor Weihnachten stattfand, nutzten viele die Chance, sich die zahlreichen Weihnachtsmärkte anzugucken und Souvenirs und Geschenke für die Familie zu kaufen.
Das Alltagsleben in deutschen Familien
Am Wochenende war es uns freigestellt, was wir machen. Viele fuhren in andere Städte, wie z.B. nach Hamburg, oder unternahmen zahlreiche Dinge, die unseren Gästen zeigten, was wir normalerweise machen und was typisch für uns ist.
Vor allem nach diesen Tagen war es uns möglich, über viele Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Finnland und Deutschland zu sprechen: beispielsweise die tempolimitbefreiten Abschnitte unserer Autobahn, unsere Weihnachtsmärkte, wie Weihnachten gefeiert wird, das Schulsystem, die Größenunterschiede der Städte und die Menschenmassen, da Deutschland doch einige Einwohner mehr als Finnland besitzt. Außerdem sahen die Finnen unser Alltagsleben, unsere Traditionen und Familienrituale. All dies wird uns im Februar ja ebenfalls erwarten.
Perfekter Abschluss
Montag waren wir wieder in der Schule und hatten ‚einen langen Tag‘, also Unterricht bis zur zehnten Stunde am Nachmittag – etwas Unbekanntes für unsere Gäste. Da dies der letzte Tag war, veranstalteten wir am Abend ein Abschlussfest in der Festscheune einer Teilnehmerin, zu welchem jeder etwas mitbrachte, sodass wir ein großes und abwechslungsreiches Buffet genießen konnten.
Abschied am Hamburger Flughafen
Neben dem Essen und den Reden, die gehalten wurden, tanzten wir auch ausgelassen und zeigten uns gegenseitig typische deutsche und finnische Lieder, welche eigentlich jeder kennen muss. Dieser Abend war der perfekte Abschluss einer tollen Woche, in der jeder von uns Neues erfahren hat und die Möglichkeit hatte, andere Menschen kennenzulernen sowie Erfahrungen und Fragen auszutauschen.
Da unser Besuch in Finnland ja noch bevorsteht, freuen wir uns alle sehr auf die Erfahrungen, die wir dort sammeln werden. Doch rückblickend auf den ersten Teil des Austausches können alle von uns sagen, dass die Teilnahme eine sehr gute Idee war und wir dankbar sind, dass unsere Lehrerinnen und auch die Deutsch-Finnische Gesellschaft uns diese Möglichkeit verschafft haben und wir sie auch realisieren konnten.
Natürlich geht der Dank auch an unsere finnischen Gäste und die beiden Lehrerinnen, die zwei wundervolle Menschen sind und zum Erfolg dieses Austausches ebenfalls beigetragen haben. Wir sind sehr aufgeregt und freuen uns sehr auf die baldige Woche in Finnland.
Marie-Claire Eweler
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