Spitzenleistungen

Am Anfang eines neuen Jahres schaut man gerne zurück auf die Ereignisse und Erfolge der vergangenen 12 Monate. Finnland ist bekannt als Musterschüler in vielen Ländervergleichen und konnte auch im vergangenen Jahr wieder viele Erfolge feiern.

In 2022 war Finnland zum fünften Mal in Folge das Land mit den glücklichsten Menschen weltweit. Auch beim Good Country Index hat Finnland Platz fünf erreicht. Der Good Country Index misst den Anteil, den ein Land zum Wohle des Planeten und der Menschheit beiträgt. Der Index misst also nicht die Lebensqualität oder den Wohlstand eines Landes, sondern den Beitrag des einzelnen Landes zur gemeinschaftlichen Wohlfahrt der Welt. Dabei schnitt Finnland am besten in der Kategorie Klima ab, da es vorbildlich viele Klimaabkommen einhält und einen kleinen ökologischen Fußabdruck im Verhältnis zur Größe des Landes verursacht.

Doch auch bei anderen Ländervergleichen stand Finnland in 2022 sehr gut da:

Digitalisierung

Beim DESI-Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, der einen Vergleich des digitalen Fortschritts der 27 EU-Mitgliedstaaten in vier Dimensionen erlaubt, landete Finnland auf Platz 1 vor Dänemark, Niederlande, Schweden und Irland. Der Index umfasst die vier Bereiche Humankapital, Infrastruktur, Integration digitaler Technologie und digitale öffentliche Dienste.

Gemäß der Studie liegen die digitalen Fähigkeiten der finnischen Bevölkerung deutlich über dem EU-Durchschnitt. Etwa 79 Prozent der Bevölkerung hat mindestens Grundkenntnisse im Umgang mit digitaler Technologie. Darüber hinaus hat Finnland auch den höchsten Anteil an Beschäftigten in der IT-Branche, bei der Umsetzung von digitaler Technologie in Unternehmen sowie bei der Versorgung mit dem 5G-Netz.

Gleichberechtigung der Geschlechter

Im weltweiten Gender Gap Index hat Finnland in 2022 den zweiten Platz erreicht. Die Studie machte deutlich, dass Finnland zwar Spitzenplätze bei der Geschlechterparität in Bezug auf Bildungsleistungen und politische Mitwirkung belegt, aber dennoch einiges nachzuholen hat in Bezug auf wirtschaftliche Teilhabe und Aufstiegschancen. Auch beim Gender Equality Index der EU war Finnland mit dem vierten Platz unter den Top 5. Der EU-Index misst den Gleichberechtigungsgrad in der Arbeitswelt, bei der Entlohnung, Bildung, politischen Macht sowie Gesundheitswesen. Der Minister für Nordische Zusammenarbeit und Gleichstellung, Thomas Blomqvist, sagte, dass bei der Gleichstellung der Geschlechter Fortschritte erzielt worden sind, aber die Geschwindigkeit der Umsetzung noch schneller sein könnte.

Innovation

Auch beim Europäischen Innovationsanzeiger belegte Finnland in 2022 den zweiten Platz. Schweden schneidet in der EU nach wie vor am besten ab. Weitere Innovationsführer sind Belgien, Dänemark, die Niederlande und Finnland. Zu den Innovationsführern werden Mitgliedsstaaten gezählt, deren Innovationsleistung mehr als 125 % des EU-Durchschnitts beträgt. Dabei wurde Finnland insbesondere für das lebenslange Lernen und die gute Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittelgroßen Unternehmen gelobt. Die Zunahme von Innovationen in betrieblichen Prozessen, innovativen Produkten und der hervorragenden Verfügbarkeit des schnellen G5-Netzes zählten zu den Stärken Finnlands.

Im Vergleich zum Jahr 2021 hat sich die Innovationsleistung 2022 in 19 Mitgliedstaaten verbessert und in acht Mitgliedstaaten verschlechtert. Verglichen mit dem EU-Durchschnitt weisen globale Wettbewerber wie Australien, Kanada, die Republik Korea und die Vereinigten Staaten nach wie vor einen Leistungsvorteil gegenüber der EU aus. Dennoch hat die EU ihre Leistungslücke gegenüber diesen Ländern geschlossen und zog 2021 an Japan vorbei.

Nachhaltigkeit

Seit 2015 liefert der Sustainable Development Report jedes Jahr aktuelle Daten, um die Fortschritte aller UN-Mitgliedstaaten bei der Erreichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu verfolgen und zu bewerten. In 2022 war Finnland auf Platz 1 mit 86,5 von 100 möglichen Punkten. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgten Dänemark, Schweden, Norwegen und Österreich, Deutschland dicht danach auf dem sechsten Platz mit 82,2 Punkten. Gemäß des Ländervergleichs hat Finnland seine Ziele in Bezug auf Reduzierung der Armut, saubere und bezahlbare Energie sowie hochwertige Bildung erreicht. Außerdem ist Finnland auf gutem Weg bei der Reduzierung von Ungleichheit der Geschlechter, guten Arbeitsbedingungen, angemessenem Wirtschaftswachstum sowie Rechtstaatlichkeit. „Die Stärke Finnlands liegt in langfristigen Investitionen, die die Wohlfahrt und die Gleichberechtigung der Bürger sicherstellen. Die größte Herausforderung für das Land liegt darin, das bereits erreichte hohe Niveau im Rahmen der Ressourcen unseres Planeten beizubehalten“, sagt Sami Pirkkala, Generalsekretär des nationalen Komitees zur nachhaltigen Entwicklung.

Darüber hinaus kamen die Städte Lahti und Helsinki auf den vierten bzw. sechsten Platz beim Vergleich von 50 Städten weltweit hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Umweltpolitik. Dabei kamen Faktoren wie Luftreinheit, Emissionen und erneuerbare Energien den beiden Städten zugute.

Korruption

Im aktuellen Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International teilte sich Finnland den ersten Platz mit Dänemark und Neuseeland. Die Top-Länder erreichten eine Punktzahl von 88, während der globale Durchschnitt lediglich bei 43 Punkten lag. Die Studie basiert auf Daten, die von unabhängigen, angesehenen Institutionen wie beispielsweise die Weltbank oder das Weltwirtschaftsforum gesammelt werden.

Die Studie zeigt, dass von den 180 untersuchten Ländern 131 keine signifikanten Fortschritte gegen die Korruption im öffentlichen Sektor erzielt haben.

 

Quellen:

Finnish Government

 

Beitragsfoto oben (Symbolbild): Eetu Ahanen/Visit Helsinki