Das Gold des Nordens

Die in nordischen Moorgebieten gedeihende Moltebeere, auf Finnisch lakka oder hilla, gehört zu den eher exotischen Beerensorten. Bereits im dritten Jahr hintereinander gibt es momentan eine reichhaltige Ernte in Finnland. Die Erntezeit beginnt Mitte Juli und reicht bis in die erste Augusthälfte. Es ist das perfekte Motiv für das Foto des Monats Juli.

Bei Moltebeeren variiert die Erntemenge je nach Witterungsbedingungen sehr stark. Im hohen Norden treten bis in den Frühsommer hinein Nächte mit Minustemperaturen auf, die häufig die Blüten der Pflanzen vernichten. Das passiert insbesondere in offenen Moorgebieten. Moltebeeren wachsen jedoch auch auf bewaldeten Sümpfen, die besser vor Nachtfrost geschützt sind, so dass nicht die ganze Ernte vernichtet wird. Früher gab es Moltebeeren auch in Südfinnland, die vermehrte Trockenlegung der Sümpfe hat jedoch der sehr empfindlichen Beerensorte den Lebensraum genommen.

Moltebeeren (Rubus chamaemorus) gehören zu der Familie der Himbeeren. In Finnland kennt man die goldgelben Beeren unter verschiedenen Namen. In Ostfinnland spricht man von „lakka“, im Norden eher von „hilla“. Die Gemeinde Muurame in Mittelfinnland verdankt ihren Namen der Variante „suomuurain“, die Pflanze ziert auch das Wappen der Gemeinde. Moltebeeren sind auch sehr reichhaltig an Vitamin C. Von den in Finnland wachsenden wilden Beeren steht die Moltebeere an zweiter Stelle nach dem Sanddorn.

 

Foto: Alexandra Mahler-Wings