Glitzernde Kleider und weiße Mützen

In ihrem aktuellen Beitrag berichtet Elina über ihre Erfahrungen zum Tag der „Alten“ – vanhojenpäivä – in der Deutschen Schule Helsinki und über die Traditionen zur Vappu-Feier!

Ein absoluter Mädchentraum, alles funkelte und glitzerte – neidisch war ich definitiv! Ende April fanden die alten Tänze der Elftklässler in der Deutschen Schule Helsinki statt, auch bekannt als „Vanhat“. Mit den alten Tänzen steigen die Elftklässler als die sogenannten „Alten“ auf, weil sie dann im nächsten Jahr die Ältesten in der Schule sind. Die Aula in der Schule wurde mit Lichterketten und Luftballons geschmückt. Die Mädels trugen wunderschöne Ballkleider in verschiedenen Farben mit mal mehr, mal weniger Glitzer und die Jungs waren mit ihren schicken Sakkos auch nah dran an dem funkelnden Glitzer der Mädels.

Es wurden 12 verschiedene traditionelle Tänze getanzt. Ein Tanz, den sie sich selber ausgedacht haben, war auch dabei.  Am Donnerstagabend tanzten sie für ihre Familien und am Freitagvormittag mit insgesamt 3 Aufführungen für die Schülerinnen und Schüler. Da ich am Donnerstagabend schon sehr begeistert von den Tänzen der Elftklässler war, habe ich am Freitag direkt wieder die Chance genutzt, um ab und zu mal zuzusehen. Nicht nur die Augen der Kinder leuchteten am Freitagvormittag, ich war ebenfalls sehr hingerissen und neidisch, dass ich solch eine schöne Tradition nicht in meiner Schulzeit erleben konnte. Es war so süß, wie die Kinder zu den großen Tänzern hinaufsahen und kleine Fans wurden. Die alten Tänze sollten eigentlich schon im Februar stattfinden. Aber da sie jetzt vorschoben worden sind, folgte am Wochenende „Vappu“, sodass man direkt in Feierlaune bleiben konnte.

Tag der Studierenden und der Arbeit

Am 1. Mai wird der Tag der Arbeit in Finnland groß gefeiert. Es startet allerdings schon am 30. Mai – hier ist es das Fest des Frühlings, der Studierenden und Arbeiter, genannt „Vappu“. Um 18 Uhr ging es dann in Helsinki so richtig los. Gefühlt ganz Helsinki versammelte sich am Hafen, denn die Tradition startete damit, dass die Statue „Havis Amanda“ am Hafen eine Studentenmütze aufgesetzt bekommt und zusätzlich noch geimpft wurde.

Die Finnen jubelten und wedelten mit ihren weißen Studentenmützen, die sie sich dann gleichzeitig mit der Statue aufgesetzt haben. Egal wo ich hinsah, ich habe überall nur weiße Mützen auf den Köpfen gesehen. Es war sehr schön zu sehen, dass nicht nur die jungen Leute ihre Studentenmütze, die man nach dem Abitur erhält, aufsetzten, sondern auch ältere Menschen liefen ganz stolz mit ihren Mützen herum. Nachdem die Statue ihre Mütze aufbekam, wollten alle Menschen nur noch das eine – feiern, feiern, feiern!

Bisschen Farbe kam neben den vielen weißen Mützen auch ins Spiel, denn neben den weißen Mützen sah man auch ganz viele Luftballons und vor allem sind die Studenten in ihren verschieden farbigen Anzügen aufgefallen. Sie ließen alles noch viel bunter wirken, als es eh schon war. Die Farben der Overalls kann man den verschiedenen Fakultäten zuordnen. Zusätzlich sind die Anzüge noch mit vielen Aufnähern versehen, die sie zum Beispiel auf Partys, in Kneipen oder bei Prüfungen in den Studentenverbänden erhalten.

Viel gefeiert wurde an Vappu aber nicht nur bei den Studierenden, von groß bis klein waren alle dabei. Egal ob am Hafen, am Dom oder in Parks, alles war voller Menschen, alle waren gut gelaunt und wollten feiern. Am 1. Mai ging es ähnlich zu, die Parks waren immer noch oder wieder gefüllt, denn an diesem Tag ist es Tradition, ein Vappu-Picknick zu machen und weiter zu feiern.

Traditionell wird an Vappu  tippaleipä gegessen, ein knuspriges Gepäck mit Puderzucker überstreut und ein traditionelles Getränk ist sima.

Ich hatte an Vappu auf jeden Fall meinen Spaß und es war super schön, so eine wunderbare Tradition mitzuerleben. Alle waren bei Feierlaune und einfach nur gut drauf, es ist wirklich schön, wenn bei allen Menschen die gleiche festliche Atmosphäre herrscht.

Elina

 

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